It’s a Neuer Mitarbeiter! Nachwuchs für die FID-Familie

Wir freuen uns sehr Gunther Kunze ORCID logo als neuen Mitarbeiter des Fachinformationsdienstes (FID) Lateinamerika, Karibik und Latino Studies begrüßen zu können und haben ihn gebeten, in einem kurzen Video und einem Interview einmal sich selbst sowie seine Tätigkeiten und Schwerpunkte im FID vorzustellen:

Lieber Gunther Kunze, aus dem Interview mit der Projektkoordinatorin Annika Hartmann wissen wir bereits, was der FID ist und welche Ziele in der aktuellen Förderphase verfolgt werden. Von Isabella Maasberg und Daniel Cuesta Ágredo haben wir etwas zu den Themenportalen Kulturzeitschriften und Populärliteratur erfahren. Was werden Ihre Aufgaben innerhalb des FID sein?

Im Antrag für die zweite Förderphase des FID Latenamerika, Karibik und Latino Studies wurde das Vorhaben formuliert, die FID-Webseite zum Portal auszubauen. Ich war und bin an der inhaltlichen Konzeption beteiligt und werde u.a. für die Erstellung von Bildmaterial und Texten bis zum endgültigen Routinebetrieb sowie für die Koordination des Portalaufbaus zuständig sein. Für die technische Umsetzung suchen wir im Übrigen noch eine:n Entwickler:in! Außerdem werde ich auch weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit des FID bzw. der Bibliothek unterstützen, z.B. durch Beiträge für dieses Blog.

Was soll das Portal leisten und worin bestehen die Unterschiede zur bereits exisierenden FID-Webseite?

In der zweiten Förderphase kommen im Wesentlichen zwei Arbeitsbereiche zum Tragen: die bedarfsorientierte, überregionale und standortunabhängige Informationsversorgung mit Print- und E-Medien und der Aspekt der Vernetzung. Das Portal soll beides verbinden und sämtliche FID-bezogenen und für unsere Forschungscommunities relevanten Informationen bündeln.

Die bereits bestehenden Rechercheinstrumente – namentlich unser Online-Katalog, unser Discovery-System IberoSearch und die vom FID lizenzierten Datenbanken – werden eingebunden, um weiterhin einen unkomplizierten Sucheinstieg zu ermöglichen. Auch andere bereits existierende Services, wie Erwerbungsvorschläge, Digitalisierung on Demand (DoD) oder die fachbezogene Beratung FID presente, werden in das Portal integriert. Forschungsprojekte werden die Möglichkeit haben, sich hier für die FID-Direktausleihe anzumelden und mit uns zu kommunizieren.

Diese Bestandteile werden aber auch durch neue Komponenten ergänzt. Ein ambitioniertes, aber potentiell sehr mächtiges Tool ist unsere Expert:innen-Datenbank, die eine Kartierung der Lateinamerika- und Karibikforschung im deutschsprachigen Raum, sowie die Vernetzung unter den Forschenden erlauben soll. Die Angabe der Forschungsschwerpunkte und -gebiete soll eine vergleichsweise granulare Suche nach Expert:innen ermöglichen und so Austausch und Kooperation fördern. Außerdem werden die bereits erwähnten Themenportale zu Populärliteratur und lateinamerikanischen und karibischen Kulturzeitschriften integriert. Ferner sollen auch andere für die Fachcommunities relevante Informationen, z.B. zu Tagungen, Kongressen, Calls for Papers, etc., angezeigt werden, die Portal-Nutzende auch selbst veröffentlichen können.

Eine Metasuche wird es möglich machen auf alle Inhalte des Portals zuzugreifen und z.B. über Social Media zu teilen. Darüber hinaus sollen auch Vorschläge für weitere Kooperationen und neue Tools (Calls for Proposals) gemacht werden können. Beim Aufbau werden selbstverständlich Mehrsprachigkeit, Barrierefreiheit und Responsive Design berücksichtigt, damit das Portal von allen Zielgruppen und auf allen mobilen Endgeräten nutzbar ist.

Wer einen kleinen Vorgeschmack zum Aufbau, zur Funktionalität und zum Design des neuen Portals erhalten möchte, kann einmal in das Portal arthistoricum.net schauen, das unserem FID als Orientierung dient.

Auch Sie sind ein bekanntes Gesicht am Ibero-Amerikanischen Institut (IAI), das den Fachinformationsdienst Lateinamerika, Karibik und Latino Studies betreut. Wie kamen Sie zum FID?

Genau wie meine Kollegin Dr. Annika Hartmann habe ich am IAI meine Laufbahnausbildung für den höheren Bibliotheksdienst („Bibliotheksreferendariat“) absolviert, die ich am 30. September 2021 erfolgreich abgeschlossen habe. Während des Referendariats konnte ich teilweise noch das Antragsverfahren – speziell den Prozess einer Mittelentsperrung, von der u.a. auch meine neue Stelle abhing – sowie die Umsetzung der Module der zweiten Förderphase begleiten. Natürlich wurde das FID-Modell, das die ehemaligen Sondersammelgebiete (SSG) ablöste, auch in meiner theoretischen Ausbildung an der Humboldt-Universität zu Berlin ausführlich besprochen. Das Studium war dahingehend eine echte Horizonterweiterung, als dass ich auf diese Weise einen Einstieg in die Welt der Datenverarbeitung finden konnte, die in meinem ersten, eher philologisch ausgerichteten Studium kaum Erwähnung fand. Dabei folgen die Modellierung von Ontologien und die Architektur von Datenbanken einer durch und durch linguistischen Logik! Daher freue ich mich sehr meine im Laufe der letzten zwei Jahre erworbenen Kenntnisse in den Dienst der Einrichtung stellen zu können, die mich praktisch ausgebildet hat, und natürlich auch der wissenschaftlichen Community, der ich selbst angehöre. Außerdem freut es mich, dass sich meine nicht nur fachlich, sondern auch biographisch-familiär motivierte Nähe zu Brasilien auch weiterhin in meiner Tätigkeit niederschlagen wird.

 

Zum Abschluss noch eine kurze Frage: Was erhoffen Sie sich für den Fachinformationsdienst Lateinamerika, Karibik und Latino Studies?

Es ist natürlich mein oberstes Ziel, das Konzept mit all seinen Komponenten bis zum Ende des Förderzeitraums in ein funktionsfähiges Portal umzusetzen. Dann hoffe ich selbstverständlich, dass die Fachcommunities rasch den Mehrwert dieser Services erkennen und sie dementsprechend rege nutzen werden, sodass wir uns weiterhin als wichtiger Ansprechpartner für die zu Lateinamerika, Karibik und Latino Studies arbeitenden Wissenschaftler:innen profilieren und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zum wissenschaftlichen Austausch und zur weiteren Integration der Forschungslandschaft leisten können.

Vielen Dank Gunther Kunze für dieses Interview. Wir freuen uns sehr, dass Sie nun mit an Bord sind und wünschen Ihnen einen guten Start im FID Lateinamerika, Karibik und Latino Studies!

Das Interview führte Dr. Ulrike Mühlschlegel.