Nicht nur Weimar und Dessau: Die Bauhaus-Künstlerin Anni Albers und Lateinamerika


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1922 kam Anni Albers nach Weimar ans Bauhaus. Mit ihrer Zuordnung zur Weberei war sie zunächst nicht zufrieden – eigentlich wollte sie Malerin werden. Bald aber entdeckte sie die vielfältigen Möglichkeiten der Textilgestaltung, entwickelte neue Techniken und entdeckte neue Materialien: Ihre Abschlussarbeit 1930 war ein großer Vorhang aus Baumwolle und Zellophan, der anschließend in der von Hannes Meyers geleiteten Bundesschule in Bernau hing. 1931 wurde Anni Albers zu einem der wenigen weiblichen Werkstattleiter am Bauhaus .

Bereits 1925 hatte sie den Bauhausmeister Josef Albers geheiratet, mit ihm ging sie 1932 nach Berlin und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im folgenden Jahr in die USA. Dort lehrte das Ehepaar Albers am berühmten Black Mountain College. Ab 1949 arbeitete sie als freie Künstlerin. Inspirationen fand Anni Albers vor allem auf insgesamt 14 Reisen nach Lateinamerika, die sie gemeinsam mit ihrem Mann in den 1930er- bis 1970er-Jahren unternahm. Auch ihre Werke fanden hier Beachtung: Ein großer Wandteppich der Künstlerin hing in der Bar des ikonischen Hotels Camino Real in Mexiko-Stadt, das von Ricardo Legorreta für die Olympischen Spiele erbaut worden war.

Bis zu ihrem Tod beschäftigte sich Anni Albers mit Textildesign und Drucktechniken, sie zeichnete und malte und veröffentlichte Werke zu Theorie und Praxis der Textilgestaltung. Sie war die erste Textilkünstlerin, der das New Yorker Museum of Modern Art im Jahr 1949 eine Einzelausstellung widmete. Heute vor 25 Jahren, am 8. Mai 1994, starb Anni Albers in Conneticut.

Hören oder lesen Sie hier die Sendung des Deutschlandfunk zum 25. Todestag von Anni Albers
oder finden Sie Literatur zu Anni Albers‘ lateinamerikanischen Reisen im Katalog des IAI