Barcelona: Das Sterben der Buchhandlungen und Antiquariate

2015 wurde Barcelona von der UNESCO der Titel „Ciudad de la Literatura“ verliehen. Am 23. April, dem Welttag des Buches, der mit dem katalanischen Fest Sant Jordi zusammenfällt, sind die Straßen Barcelonas gesäumt von unzähligen Bücherständen. Barcelona ist jährliche Gastgeberin der internationalen Buchmesse LIBER, des Literaturfestivals „Festival Internacional de Poesía de Barcelona“ sowie einer Reihe anderer Literaturveranstaltungen.

Die Situation der Buchhandlungen ist deutlicher schlechter: Canuda, Millà, Bernat … die Reihe der Namen, die aus dem Stadtbild verschwunden sind, ist lang. Manche davon, wie die auf Theater spezialisierte Buchhandlung Millà, aus der vermutlich auch ein großer Teil der 1.500 Zarzuela-Libretti des IAI stammt, hatten eine über hundertjährige Tradition. In der Carrer d’Aribau, einst Zentrum der Antiquariate, sind inzwischen nur noch wenige Buchhandlungen geblieben. Gründe sind die immer weiter steigenden Ladenmieten und der Rückgang der Einnahmen aus den Bücherverkäufen, aber auch ein Generationswechsel: die älteren Antiquare und Buchhändler gehen in Ruhestand und haben Schwierigkeiten, Nachfolger zu finden.

Einige betreiben ihr Geschäft im Internet weiter, andere sind sonntags auf dem Mercat Sant Antoni präsent, der von sich sagt, der weltweit größte wöchentliche Bücherflohmarkt zu sein. Dort werden wir morgen nochmal auf die Suche nach weiteren Ergänzungen unserer Zarzuela-Sammlung gehen.