Die Bibliothek im 21. Jahrhundert

Gastbeitrag von Mike Heidenreich

Bis vor wenigen Jahren war die Vorstellung einer Bibliothek die einer umfangreichen, vor allem physischen Sammlung von Medien wie Büchern, Zeitschriften und Tonträger zu verschiedensten Themengebieten. Im Zuge der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung unserer Gesellschaft wurde dieses Bild jedoch um einen wichtigen Aspekt ergänzt: die Bereitstellung umfangreicher Online-Ressourcen.

So hat die Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Institutes (IAI) ihre zentrale Dienstleistung, die Bereitstellung von Medien und Informationen für ihre NutzerInnen, in den vergangenen Jahren in großem Umfang ausgebaut.

Mit dem kontinuierlich wachsenden Angebot elektronischer Zeitschriften und dem verbesserten Zugang zu Open Access Publikationen richtet die Bibliothek ihre Leistungen optimal auf die NutzerInnen aus und ermöglicht einen weltweiten Zugriff in Echtzeit auf ihre Bestände. Während der allgemeine Trend in Bibliotheken eine Abnahme der physischen Ausleihe von Büchern verzeichnet, steigt am IAI wie auch anderswo die Nutzung der Digitalen Sammlungen. Die Online-Aktivitäten verzeichnen für 2016 mit 11.523 BesucherInnen auf den Seiten der Digitalen Sammlungen (Eigendigitalisate des IAI) und 165.913 Seitenanzeigen im Vergleich zu 2015 einen Anstieg um 57% bzw. 80%.

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich dabei die Digitalisate der historischen und fragilen Sondersammlungen, wie etwa das digitale Angebot historischer Karten, die Fotothek mit Bilddokumenten auf Glasplatten zu archäologischen, ethnographischen, historischen und länderkundlichen Themen aus der Zeit von ca. 1870 bis 1940, sowie der Nachlass (Karten, Reisetagebücher, Skizzen etc.) des deutschen Geographen Hans Steffen.

uebersicht_besucher_laenderverteilung

Dass die Digitalisierung der Bibliotheksbestände weltweites Interesse hervorruft, unterstreichen auch besonders die vielen Onlinezugriffe ausländischer WissenschaftlerInnen und Interessierter. So nutzte ein Großteil der Besucher die Angebote von Spanien aus, gefolgt von Zugriffen aus Deutschland, den USA, Argentinien und Mexiko.