Koloniale Beziehungen: Dänemark, Schleswig und die Karibik

Ulla_Lunn_Marco_Petersen

Die Niederländischen Antillen und Dänisch-Westindien gehören sicherlich zu den weniger bekannten Teilen der Karibik, dennoch bietet Ihnen der FID Lateinamerika, Karibik, Latino Studies Bücher und weitere Materialien dazu. In mehreren Beiträgen haben wir Ihnen hier in den vergangenen Jahren schon Neuerwerbungen und Datenbanken der Bibliothek (Schlagwörter: Niederlande ; Dänemark) und die Geschichte des ehemals dänischen Karibik-Hafens Flensburg vorgestellt.

Auch zwei im wortwörtlichen Sinn gewichtige neue Bücher sind dem Thema Dänisch-Westindien gewidmet: Marco Petersens Sønderjylland – Schleswig Kolonial präsentiert auf knapp 500 Seiten eine Spurenlese kolonialer Bezüge in der deutsch-dänischen Grenzregion. Die Beiträge bringen dabei Vergessenes zum Vorschein, werfen ein neues Licht auf bereits Bekanntes und benennen Erinnerungsorte. Sie sind auf Deutsch oder Dänisch verfasst und verfügen über Zusammenfassungen in der jeweils anderen Sprache sowie auf Englisch. Die Publikation steht im Kontext des Projektes Sønderjylland – Schleswig Kolonial, das über eine umfangreiche Webseite weitere Informationen und Vermittlungsangebote zur kolonialen Vergangenheit dieser norddeutschen Region zur Verfügung stellt.

When Architecture tells the Story von Ulla Lunn beschreibt Bauwerke und Geschichte von Orten, die typisch für Architektur und Landschaften der ehemaligen dänischen Westindischen Inseln sind. Die Städte, Festungen, heutigen Plantagenruinen, Kirchen und Schulgebäude in ihrer Gesamtheit stellen ein Erbe des Zeitalter von Sklaverei und Kolonialismus dar. Gleichzeitig sind diese Orte wichtige Zugangspunkte zum Verständnis der Geschichte der Inseln und der Menschen, die sie bevölkert haben: die Maurer, die die Festungen gebaut haben, die Architekten, die hinter den Stadtplänen und den Schulen stehen, die Kartographen, die Beamten der dänischen Westindien-Guinea Company und der Regierung, die Plantagenbesitzer und die Sklaven.